Vielleicht hast du das auch schon gemerkt: Selbstfürsorge kann ganz schön überfordernd sein. Dabei soll sie uns doch zu einem glücklicheren und entspannteren Leben verhelfen.
Warum ist das so?
In einem Meer aus Tipps und Tricks zum Thema Self-Care kann man schon mal ziemlich leicht den Überblick verlieren. Dabei ist ganz klar: Selbstfürsorge bedeutet für jede*n etwas anderes. Die einen verbinden damit eher die klassischen Wellness-Anwendungen, Spa-Besuche und Kosmetikprodukte. Für die anderen bedeutet Selbstfürsorge, den wöchentlichen Yogakurs zu besuchen oder bewusst den Sonntagmorgen in aller Ruhe zu genießen.
Diese ganzen Aktivitäten und Maßnahmen funktionieren auf Dauer aber nur, wenn die Basis stimmt. Und genau diese Grundlage für gelebte Selbstfürsorge im Alltag kannst du für dich vorbereiten, indem du die folgenden 7 Säulen der Selbstfürsorge verinnerlichst. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen - aber jeder kleine Schritt bringt dich näher ans Ziel: Zu deinem inneren Zuhause.
1. Zeit für dich nehmen
Klingt so banal, ist es aber in der Realität oft gar nicht: Es kann im Alltag ganz schön schwer sein, sich wirklich Zeit für sich alleine freizuschaufeln. Da sind immerhin noch so viele Dinge, die erledigt werden wollen und so viele Menschen, die mit ihren Bedürfnissen zu uns kommen. Wo bleibt da Zeit für dich?
Vielleicht hast du gerade wieder mit einer Freundin telefoniert, die dir ihr Leid geklagt hat. Du hast ihr eine Stunde lang gut zugeredet, sie getröstet und das auch gerne gemacht. Dein Badewasser ist in der Zeit längst abgekühlt, der Abend schon wieder fast vorbei. Dann kümmerst du dich eben wann anders um deine (dringend notwendige) Entspannung.
Kommt dir bekannt vor? Dann gehörst du zu den vielen Menschen, denen es schwerfällt, sich Zeit für sich selbst einzuplanen und diese Zeiten auch fest in ihren Alltag zu integrieren.
Starte am besten mit kleinen Zeitfenstern und Ritualen, die sich erst mal einfach umsetzen lassen. Das können auch 10 Minuten sein, die du achtsam mit einer Tasse Kaffee oder Tee da sitzt und einfach mal gar nichts anderes tust als deinen Gedanken nachzuhängen. Diese kleinen Auszeiten kannst du beliebig steigern und bald deine verdiente Me-Time regelmäßig genießen.
2. Deine Beziehungen pflegen
Hinterfrage regelmäßig die Beziehungen in deinem Leben, denn dein Umfeld kann dein Befinden erheblich beeinflussen - positiv und negativ. Menschen, die dir auf Dauer schaden und nicht dein Bestes wollen, solltest du nicht deine kostbare Zeit und Liebe schenken.
Selbstfürsorge kann auch bedeuten, den zunächst schmerzhaften Weg zu gehen und eine langjährige Freundschaft oder Liebesbeziehung zu beenden. Das kann vorübergehend für dich bedeuten, dass du unter dem Trennungsschmerz leidest. Auf Dauer wirst du aber feststellen, wie sich deine wertvollen Speicher wieder auffüllen und du mehr Lebensfreude empfindest. Das Gewicht von toxischen, belastenden Beziehungen kann dich so stark runterziehen, dass eine Trennung auch zu einem echten Befreiungsschlag für dich werden kann.
Wichtig ist vor allem: Sei es dir selbst wert, nur Menschen an deinem Leben teilhaben zu lassen, die dich und deine Einzigartigkeit ebenso zu schätzen wissen, wie du es umgekehrt auch bei ihnen tust.
3. Planung & Organisation
Stichwort Zeitmanagement. Feste Termine helfen dir dabei, deine Selbstfürsorge-Tätigkeiten auch wirklich regelmäßig umzusetzen. Wenn du dir deine Wochen in Ruhe vorplanst, so gut es eben geht, weißt du auch eher, was dich erwartet und wo du Zeit für deine Ruhepausen einplanen kannst.
Deine Termine überrollen dich wie eine Lawine? Du musst nicht immer alles schaffen. Aber du kannst versuchen, so viel Struktur wie möglich in deinen Alltag zu bringen, indem du den Überblick über deine Aktivitäten, Pflichten und Vorhaben behältst.
Das kannst du zum Beispiel durch visuelle Planung in deinem Terminkalender erreichen. Markiere dir deine Prioritäten entsprechend, um dir klar zu machen, worauf es gerade wirklich ankommt. Dann siehst du auch leichter, wo sich Lücken auftun, in die du deine wohlverdienten Pausen einplanen kannst.
4. Körperpflege & Ernährung
Dein Körper zeigt dir die Welt. Jeden Tag leistet er Unglaubliches, um dich am Leben zu halten und vollbringt dabei wahre Wunder. Deshalb verdient er auch liebevolle Fürsorge und Mitgefühl. Dahingehend spielen Körperpflege und Ernährung eine wichtige Rolle.
Nimm dir regelmäßig Zeit, dich gut um deinen Körper zu kümmern. Verwöhne dich zum Beispiel selbst mit einer Gesichtsmassage, buche dir einen professionellen Massage-Termin gegen Verspannungen, creme deine Haut ein und gib ihr dabei eine extra Portion Liebe.
Für deine Mitmenschen kochst und backst du, für dich selbst bleibt dann oft nur ein schnelles Brot zwischendurch? Gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt dich auf deinem Weg zu einem guten Körpergefühl. Durch liebevoll zubereitete, gesunde Snacks stärkst du die Beziehung zu dir selbst und gibst deinem Körper außerdem noch das, was er braucht, um täglich zu funktionieren.
Auch wichtig: Medizinische Vorsorge-Angebote wahrnehmen und deine Gesundheit als oberste Priorität einordnen. Denn auch das ist Selbstfürsorge!
5. Vergleiche reduzieren
Menschen vergleichen sich von Natur aus mit anderen Menschen. Das ist tief in uns angelegt und ganz normal. ZU viele Vergleiche mit anderen können dir auf Dauer aber schaden. Deshalb ist es hilfreich, ein Bewusstsein für diese Vergleiche zu entwickeln und sich ein inneres Stoppschild aufzustellen:
Wann immer du also merkst, dass du ins Vergleichen abdriftest, stelle dir ein großes, rotes Stoppschild vor. Konzentriere dich auf das, was dich einzigartig macht und schaue nicht zu viel darauf, was andere besitzen oder verkörpern.
Werde dir deines eigenen Wertes bewusst. Niemand ist wie du und niemand führt dein Leben - deshalb hast du auch deine ganz eigenen Stärken und Schwächen. Und das ist gut so!
Eine kleine Übung für mehr Selbstliebe: Klebe dir ein Kinderfoto von dir selbst an deinen Spiegel. Immer dann, wenn du in den Spiegel siehst und dich wegen vermeintlicher Makel kritisieren möchtest, schau dir das Foto an - Würdest du diesem kleinen Kind sagen wollen, dass es nicht schön genug ist? Oder dass es heute nicht genug geleistet hat?
6. Grenzen setzen
Wie und wann du Grenzen setzen solltest, hängt von deinem persönlichen Empfinden ab.
Ganz wichtig: Deine Grenzen sind individuell und können nicht mit denen von anderen Menschen verglichen werden. Nur weil jemand anderes sich pausenlos in größeren Gruppen mit lautem Trubel aufhalten kann und sich dabei wohl fühlt, bedeutet das nicht, dass das bei dir auch der Fall sein muss. Vielleicht gehörst du eher zu denjenigen, die sich regelmäßig zurückziehen müssen, um Kräfte zu sammeln. Genau hier verläuft in diesem Fall deine Grenze - und das bedeutet auch, dass du Verabredungen absagen oder früher verlassen darfst, um dich selbst vor einer Überreizung zu schützen.
Das Wort "Nein" spielt hier eine wichtige Rolle. Es kann viel Übung erfordern, einer Person zu sagen, dass du heute leider nicht für sie da sein kannst. Aber du solltest dies immer tun, sofern du es selbst einfach nicht mehr schaffst. Du bist deswegen kein egoistischer Mensch - du kannst eben nicht "grenzenlos" für andere da sein, Termine wahrnehmen und ohne Pausen durcharbeiten. Jedenfalls nicht, ohne auf Dauer deine Selbstfürsorge zu vernachlässigen.
7. Dir selbst Gutes gönnen
Gehörst du zu den Leuten, die gerne liebevolle Geschenke machen, sich von Herzen für ihre Lieben freuen und sich selbst aber nichts Gutes zugestehen können? Dann ist dein Selbstwertgefühl geschädigt und verdient eine Rundum-Erneuerung. Schließlich hast auch du es verdient, dich glücklich und gut zu fühlen.
Auch hier gilt: Self-Care hat nichts mit Egoismus zu tun. Die Fürsorge für dich selbst beginnt damit, dir positive Gefühle und Ereignisse bewusst zu gönnen. Es ist völlig normal, dass dies nicht von heute auf morgen gelingen kann - Du kannst aber mit kleinen Übungen beginnen:
Beginne zum Beispiel ein Dankbarkeits-Journal. Dort schreibst du abends die Dinge auf, für die du am jeweiligen Tag dankbar sein kannst. Dabei sagst du dir immer wieder die Affirmation "Ich habe das verdient."
Eine weitere Übung besteht darin, dir jeden Tag eine Kleinigkeit zu gönnen, die du dir sonst vielleicht eher verkneifen würdest. Es geht nicht darum, dich täglich mit materiellen Dingen zu beschenken. Vielleicht besteht dein Geschenk an dich selbst auch darin, eine große Tasse Kakao zu genießen, das Handy währenddessen auszuschalten und dich einfach auf die Zeit mit dir zu konzentrieren.
Gönn dir Pausen, Entspannung und Fürsorge - ohne schlechtes Gewissen!