Es gibt Momente, da fühlt sich alles zu viel an: Geräusche sind zu laut, Worte zu viel, die kleinste Nachricht wirft aus der Bahn. Vielleicht liegt es nicht an dir, sondern an deinem Nervensystem. Wenn es dauerhaft überlastet ist, wird selbst Alltägliches zur Herausforderung.
Vieles an unserem Alltag kann überfordern. Die ständigen Pflichten, ein hohes Tempo im Arbeits- und Familienleben...da ist es eine echte Kraftquelle, gut für sich zu sorgen. Und dies beginnt bei etwas, das oft übersehen wird: Grenzen setzen. Nicht hart, nicht laut, sondern sanft und klar.
Warum dein Nervensystem Schutz braucht
Das Nervensystem ist wie ein inneres Alarmsystem. Es reagiert auf Reize, bewertet sie, reguliert unsere Reaktionen. Bei manchen Menschen - insbesondere bei sensiblen oder feinfühligen - ist dieses System besonders empfänglich. Reizüberflutung, emotionale Spannungen oder ständige Erreichbarkeit können dann schnell zu innerer Erschöpfung führen.
Und genau deshalb braucht es Grenzen. Nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke. Aus Selbstachtung.
Grenzen zu setzen bedeutet nicht, Mauern zu bauen. Es bedeutet, sich selbst ernst zu nehmen. Zu spüren: Was tut mir gut - und was nicht? Was lädt mich auf - und was zieht mich leer?
Sanfte Wege, Grenzen im Alltag zu setzen
Grenzen müssen nicht laut sein. Sie dürfen sich leise anfühlen, aber klar. Hier sind ein paar Impulse, wie du deinem Nervensystem täglich kleine Pausen und Schutzräume schenkst:
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Pausen ohne Reize: Kein Scrollen, kein Reden, keine Aufgaben. Nur du. Atmen. Spüren.
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Mini-Auszeiten bewusst einplanen: Auch fünf Minuten Stille oder frische Luft sind ein Statement: „Ich zähle.“
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Klare Kommunikation: "Ich brauche kurz Ruhe." Das darf sein. Es ist kein Egoismus, sondern Verantwortung für dich selbst.
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Körper als Kompass: Achte auf Anzeichen wie Enge in der Brust, Reizbarkeit oder Erschöpfung. Sie sind oft frühe Warnsignale deines Nervensystems.
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Rituale als Schutzräume: Regelmäßige, wiederkehrende Rituale helfen, innere Stabilität aufzubauen. Sie strukturieren, ohne zu überfordern.
Die Rolle der Sinne: Grenzen spüren, bei sich bleiben
Sinnliche Reize, die wir selbst wählen und dosieren, können dabei eine große Hilfe sein. Während äußere Reize oft überfordern, wirken bewusste, achtsame Sinnesreize wie eine Einladung zurück ins Hier und Jetzt.
Ein Beispiel: Das Kneten mit deiner Zendou-Duftknete. Die Kombination aus Berührung, sanfter Bewegung und vertrautem Duft wirkt regulierend auf das Nervensystem. Es ist eine einfache Geste, aber sie schafft Raum. Und genau dieser Raum ist oft die Grenze, die wir brauchen.
Beim Kneten spüren wir unsere Hände, der Duft beruhigt den Atem, die Gedanken dürfen fließen. Das ist keine Flucht. Das ist Selbstkontakt. Eine Rückverbindung. Ein stilles „Hier bin ich“.
Du darfst deine Grenzen achten
Vielleicht hast du gelernt, immer verfügbar zu sein. Freundlich zu bleiben, auch wenn es innen tobt. Durchzuhalten, obwohl du eigentlich eine Pause brauchst. Aber dein Nervensystem erinnert dich: Du darfst auf dich achten. Du darfst Stopp sagen - leise oder laut. Und du darfst Räume für dich schaffen.
Grenzen setzen ist keine Schwäche. Es ist ein Akt der Selbstliebe. Und manchmal reicht ein kleiner Moment: eine Duftwolke, ein achtsamer Atemzug, eine formende Bewegung, um dich daran zu erinnern, wo du aufhörst und die Welt beginnt.